Alterssichtigkeit Presbyopie
Alterssichtigkeit (Altersweitsichtigkeit)
Presbyopie (von altgriechisch présbys „alt“ sowie ops „Auge“)
Links: Altersweitsichtiges Auge, d.h. bei nah gehaltenen Gegenständen vor dem Auge gelingt das "Heranhholen" durch Naheinstellung nicht mehr und es entsteht der gleiche Effekt wie beim weitsichtigen Auge; man sieht weit gut und im Nahbereich schlecht.
Quelle: www.auge.online.de
Unser Auge passt sich den unterschiedlichen Sehbedingungen optimal an. Um nahe gelegene Dinge scharf sehen zu können, erhöht sich die Brechkraft des Auges. Dies geschieht durch die so genannte Akkommodation, bei der sich die Augenlinse stärker krümmt. Die Alterssichtigkeit ist ein langsames und altersmäßiges Nachlassen der Elastizität der Augenlinse. Dieser Prozess beginnt schon im jugendlichen Alter, macht sich aber meist erst zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr richtig bemerkbar.
Zur Unterstützung des Sehens wird spätestens dann eine „Lesebrille“ erforderlich.
Presbyopie ist dabei jedoch keine Krankheit, sondern ein normaler altersbedingter Funktionsverlust.
Möglichkeiten zur Korrektur
Da der normale Leseabstand bei etwa bei 40 cm liegt, sind mit ca. 45 Jahren die ersten optischen Hilfsmittel notwendig, die die schwächer werdende Naheinstellungsfähigkeit in dem individuellen Umfang genau ausgleichen.
Die Presbyopie beeinflusst einen bereits zuvor bestehenden Brechungsfehler (zum Beispiel Myopie oder Hyperopie) nicht, sondern bedarf immer einer zusätzlichen Korrektur für die Nähe (Nahaddition).
Im Allgemeinen wird die schwächste Korrektur gewählt, die ein angenehmes Nahsehen ermöglicht.
So wird die verbliebene Akkommodationsfähigkeit der Linse genutzt und der Fernpunkt im größtmöglichen Abstand vom Auge gehalten. Entsprechend dem Fortschreiten der Alterssichtigkeit etwa bis zum 70. Lebensjahr, muss die Glasstärke für die Nähe immer weiter verstärkt werden.
Als Richtwerte für einen Nahzusatz in Abhängigkeit vom Lebensalter können gelten:
Alter (Jahre) | Nahaddition (dpt) |
---|---|
45 | + 0,75 bis + 1,0 Dioptrien |
50 | + 1,50 bis + 2,0 Dioptrien |
55 | + 2,25 Dioptrien |
60 | + 2,25 bis + 3,0 Dioptrien |
Die Stärke einer Nahkorrektur, die individuell sehr unterschiedlich sein kann, richtet sich jedoch immer auch nach der jeweiligen Distanz, in der überwiegend Tätigkeiten ausgeübt werden sollen. Die folgenden Zahlen sind lediglich durchschnittliche Orientierungswerte.
Sie gelten für Personen mit voll ausgebildeter Presbyopie.
- Für Zeitungslesen (˜ 50 cm) im Sitzen genügt im Allgemeinen eine Addition von +2,0 dpt.
- Beim Lesen im Liegen (˜ 30-40 cm) wird das Schriftstück meist näher an die Augen herangehalten (Nahaddition: +2,5 dpt bis +3,0 dpt).
- Bei handwerklichen Arbeiten (˜ 45-60 cm) z.B. für Tischler, Fliesenleger usw. ist eine eher schwache Nahaddition (+1,5 dpt bis +2,25 dpt) empfehlenswert.
- Bei Bildschirmtätigkeiten (˜ 60-80 cm) ist der Abstand zum Monitor in der Regel relativ groß (Nahaddition: +1,0 dpt bis +1,5 dpt).